Of self-experiments, shadow parkers and Christmas cookies (English / German)

by Adrian
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Deutscher Text nach der englischen Version

“who dares wins” was a motto that accompanied me through my childhood. The consequences were mostly positive and also in the worser cases nothing, which could not be solved by an insult tirade of the parents or a short visit to the emergency room.

They told me “damage makes you wise” if I had to have sewn a hole in my head again, because we built the SPQR sign from Asterix on the construction site in the quarter and the crowning brick of the sign had fallen on the back of my head.

However, these mottos seem to have had their days when I read in the newspaper this week that the authorities plan to introduce compulsory seatbelt use on tractors. But perhaps I have overlooked the media reports which report on the endless suffering of the thousands and thousands of orphaned peasant children whose parents lost their lives in tractor accidents which could have been prevented by the compulsory use of seat belts?

These (and other) overregulations provoke citizens to self-experiment: for example, in a recent large-scale self-experiment a person who has less political experience than the mayor of Bümpliz was elected to one of the most important political offices in the world. Notabene by a public vote and completely  legally and to the astonishment and annoyance of the establishment.

As a culinary enthusiast, I have also undertaken two – albeit much less dangerous – self-experiments these days, namely tests of non-alcoholic beer and Christmas biscuit recipes.

In the past I put alcohol-free beer in the category of wearers of ski and bicycle helmets, gore tex motorcycle jackets or “take the umbrella with you based on the weather forecast”: not for cool guys but for yellow traffic light brakers, shadow parkers, after-the-road questions or instruction readers.

In the last few years, however, the number of unwanted physiological symptoms accompanying my consumption of alcoholic beverages has increased, which is why I recently visited the Edeka shelf of non-alcoholic beers and took one bottle of each type with me. With the degustation block in my hand, I went through the 14 bottles in the course of the last week and distributed grades such as “smells like a wet garbage bag” or “tastes like sweet cardboard”.

The negative ratings, however, were the exception and the following five beers were really good: Becks blue, Warsteiner non-alcoholic (both Pils), Rothaus Weizenzäpfle, Franziskaner Weissbier non-alcoholic (both Weizenbiere) and Franziskaner Weissbier Blutorange (a kind of wheat beer with Picon).

But that’s not enough with self-experimentation: In the shops the summer sales decoration was replaced weeks ago by “Ho-ho-ho” grunting Santa Claus. This reminded me that I finally wanted to bake my own Christmas cookies this year. In the absence of family recipes, which have been handed down orally since the Migration period, I consulted my relevant cookbooks and carried out the first trials this weekend.

I was very satisfied with the results with the Brunsli and the cinnamon stars. I also liked the “Spitzbuben” quite a lot, while the “Mailänderli” still have some potential upwards. The “melon stars” fell into the “interesting” category and the “grenadine jellies” landed directly in the garbage, reminding me of window seals in terms of taste and consistency. The good recipes are now on the website, inclduing those that still can be improved which however bear an EU-compatible warning.

With this in mind, I wish everyone a week full of experience and the courage and leisure to try something new again.
Greetings, Adrian

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Von Selbstversuchen, Schattenparkern und Weihnachtsgutzi

„Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es“ war eine der Devisen, welche mich durch die Kindheit begleitete. Die Folgen war meist positiv und auch im schlechteren Fall nichts, was sich nicht durch eine Schimpftirade der Eltern oder einen kurzen Besuch auf der Notfallstation wieder regeln liess.

„durch Schaden wird man klug“ hiess es, wenn ich mir mal wieder ein Loch im Kopf nähen lassen musste, weil wir auf der Baustelle im Quartier das SPQR Schild aus dem Asterix nachbauten und mir der krönenden SPQR Backstein auf den Hinterkopf gefallen war.

Diese Mottos scheinen jedoch ausgedient haben, wenn ich diese Woche in der Zeitung lese, dass man nun auf Traktoren die Gurtentragpflicht einführen will. Aber vielleicht habe ich die Medienberichte übersehen, welche über das unendliche Leid der abertausenden von verwaisten Bauernkindern berichten, deren Eltern bei Traktorunfällen ums Leben kamen, welche mit der Gurtentragpflicht hätten verhindert werden können?

Diese (und andere) Überreglierungen provozieren die Bürger zu Selbstversuchen: so wurde z.B neulich in einem gross angelegten Selbstversuch eine Person in eines der wichtigsten politischen Ämter der Welt gewählt, welche weniger politische Erfahrung hat als der Gemeindepräsident von Bümpliz. Notabene per demokratisch legitimierten Volksentscheid ganz legal und zum Erstaunen und Ärger der Arrivierten.

Als kulinarisch Interessierter habe ich dieser Tage ebenfalls zwei – allerdings deutlich weniger gefährliche – Selbstversuche unternommen und zwar Tests von alkoholfreiem Bier resp. Weihnachtsgebäckrezepten.

Früher reihte ich alkoholfreies Bier in die Kategorie Ski- und Velohelme, gore tex Motorradjacken oder „aufgrund des Wetterberichts den Schirm mitnehmen“ ein: nix für coole Typen sondern was für Gelbe-Ampel-bremser, Schattenparker, Nach-dem-Weg-Frager oder Gebrauchsanweisungsleser.

In den letzten Jahren mehrten sich allerdings bei mir begleitende unerwünschte physiologische Symptome beim Genuss alkoholischer Getränke, weshalb ich neulich im Edeka das Regal der alkoholfreie Biere aufsuchte und von jeder Sorte eine Flasche mitnahm. Mit dem Degustationsblock in der Hand machte ich mich im Laufe der letzten Woche an die 14 Flaschen und verteilte Zensuren wie „riecht nach feuchtem Müllsack“ oder „schmeckt nach süsslichem Karton“.

Die negativen Bewertungen waren allerdings die Ausnahme und folgende fünf Biere waren richtig gut: Becks blue, Warsteiner alkoholfrei (beide Pils), Rothaus Weizenzäpfle, Franziskaner Weissbier alkoholfrei (beide Weizenbiere) und Franziskaner Weissbier Blutorange (eine Art Weizenbier mit Picon).

Doch damit nicht genug mit Selbstversuchen: In den Ladengeschäften wurde ja schon vor Wochen die Sommerschlussverkauf-Dekoration durch „Ho-ho-ho“ grunzende Santa Claus abgelöst. Dies erinnerte mich daran, dass ich dieses Jahr nun endlich mal Weihnachtsplätzchen selber backen wollte. In Ermangelung von Familienrezepten, welche seit der Völkerwanderung mündlich überliefert wurden, konsultierte ich meine einschlägigen Kochbücher und habe dieses Wochenende die ersten Versuche durchgeführt.

Sehr zufrieden war ich mit dem Ergebnis bei den Brunsli und den Zimtsternen. Ziemlich gut fand ich auch die Spitzbuben, während die Mailänderli noch etwas Potential nach oben haben. In die Kategorie „interessant“ fiel hingegen die „Melonen-Sterne“ und direkt im Abfall landeten die „Grenadine Jellies“, welche geschmacklich und von der Konsistenz her eher an Fensterdichtungen mahnten. Die guten Rezepte sind nun auf der Webseite, die Verbesserungsfähigen mit einem EU-tauglichen Warnhinweis versehen und die untauglichen im Altpapier.

In diesem Sinne wünsche ich allen eine erfahrungsreiche kommende Woche und den Mut und die Musse, wieder einmal etwas Neues zu probieren.

Liebe Grüsse, Adrian